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Hauptseminar
Oberseminar
Prof. Dr. Barbara Beßlich

Thomas Manns „Zauberberg“

Di, 14:15 - 15:45
Kstr. 2 SR 004
Beginn: 03.11.2020

Gegenstand

Thomas Manns großer Epochenroman „Der Zauberberg“ (1924), ursprünglich als „humoristisches Gegenstück“ und Satyrspiel zum „Tod in Venedig“ geplant, bilanziert die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg als eine dem Untergang geweihte Welt von Gestern. In die abgeschiedene Welt eines Davoser Sanatoriums projiziert Thomas Mann seine umfassende abendländische Kulturdiagnose. Wie die unterschiedlichen Patienten dieses Sanatoriums um die Seele des Protagonisten Hans Castorp werben, indem sie Eros, Krankheit, Tod, Musik, Philosophie, Theologie und Medizin zum Argument ihrer fragwürdigen Absichten machen, soll in einer Konfigurationsanalyse verdeutlicht werden. Inwiefern sich der „Zauberberg“ als (parodierter) Bildungs- oder Zeitroman verstehen lässt, soll gattungsgeschichtlich erörtert werden. Dem Erzähler und seiner Verfahrensweise, als „raunender Beschwörer der Imperfekts“ die erzählte Zeit souverän und hochartistisch anzuordnen, muss narratologische Aufmerksamkeit gezollt werden. An den Figuren Naphta und Settembrini lässt sich zeigen, wie Thomas Mann nicht nur die Handlungszeit vor 1914 imaginiert, sondern in den ausufernden und exaltierten Debatten zwischen den beiden Weltanschauungsliteraten auch politisch-kulturelle Diskussionen aus der Entstehungszeit des Romans (1913–1924) perspektiviert.
Der etwa 1000seitige Roman muss bis zum Beginn des Seminars gelesen sein.

Organisationsform

Arbeitsgruppen, Referate, Gespräche im Plenum.
Sollte keine Präsenzlehre im WS stattfinden, wird das Seminar digital via heiCONF/moodle abgehalten.

Textgrundlage und einführende Literatur:

Verbindliche Textgrundlage: Thomas Mann: Der Zauberberg. Frankfurt a.M., 22. Auflage 1991 (Fischer-Taschenbuchausgabe). [1008 S.]

Zur Einführung empfohlen: Stephen D. Dowden (Hrsg.): A Companion to Thomas Mann’s „Magic Mountain“. Columbia 1999.

Malte Herwig: Bildungsbürger auf Abwegen. Naturwissenschaft im Werk Thomas Manns. Frankfurt a.M. 2004.

Andreas Kablitz: Der Zauberberg. Die Zergliederung der Welt. Heidelberg 2017.

Thomas Sprecher (Hrsg.): Das „Zauberberg“-Symposium. Frankfurt a.M. 2008.

Studiengänge und Module

Bachelor

BA B 3.1 Hauptseminar NDL: Literaturgeschichte (9 LP)
BA B 3.2 Hauptseminar NDL: Literaturgeschichte/Literaturtheorie/Editionswissenschaft/Literaturkritik (9 LP)
BA B 3.3 Hauptseminar NDL: Literaturgeschichte/Poetologie/Literaturtheorie/Editionswissenschaft (9 LP)

Master

2. Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Lit.)

MA Grundlagenmodul – Oberseminar Lit. 2: Neuere deutsche Literatur nach dem Naturalismus (10 LP)
MA Vertiefungsmodul – Oberseminar Lit. 1: Neuere deutsche Literatur (Vertiefungsmöglichkeit Poetologie) (10 LP)
MA Vertiefungsmodul – Oberseminar Lit. 2: Neuere deutsche Literatur (Vertiefungsmöglichkeit Kulturgeschichte) (10 LP)
MA Kompaktmodul – Oberseminar Lit.: Neuere deutsche Literatur mit Vertiefungsmöglichkeit in Poetologie oder Kulturgeschichte (10 LP)

Magister und Lehramt (alt)

Mag und LA (alt) Hauptseminar: Hausarbeit

Lehramt (neu)

B 1: Aufbaumodul: Hauptseminar Literaturwissenschaft: Humanismus bis Gegenwart/Poetologie/Literaturtheorie/Editionsphilologie (9 LP)
B 2: Vertiefungsmodul: Hauptseminar Neuere deutsche Literaturwissenschaft: Humanismus bis Gegenwart: 9 LP (in: HF / HF+K/M / EF+HF)

Master of Education

Hauptseminar NDL (Wahlpflichtmodul): 7 LP
Pflichtmodul Hauptseminar NDL: 7 LP

Master Literatur - Sprache - Wissen

Vertiefungsmodul 1: OS 2 NDL: Neuere deutsche Literatur nach dem Naturalismus (10 LP)
Vertiefungsmodul 2: OS 3 NDL: Neuere deutsche Literatur mit Vertiefungsmöglichkeit in Poetologie (10 LP)
Vertiefungsmodul 3: OS 4 NDL: Neuere deutsche Literatur mit Vertiefungsmöglichkeit in Kulturgeschichte (10 LP)

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